Rossmeisl – Artikel von Stefan Lob
Joseph Rossmeisl und sein Sohn Udo Rossmeisl
Joseph Rossmeisl und sein Sohn Udo Rossmeisl


Nach der Vertreibung der sudetendeutschen Instrumentenmacher kamen die Rossmeisls nach Saalfelden im Salzburger Land, Österreich. Dort begann man schnell wieder mit der Herstellung und dem Handel von Musikinstrumenten. Zuerst fing man klein im Auffanglager, am Rande von Saalfelden an zu produzieren. Bald schon gründete Joseph Rossmeisl ein eigenes Handelshaus und Produktionsstätten in Saalfelden. Der Betrieb lief gut und man stellte Konzertgitarren, Schülergitarren, Zithern, Hackbretter, Bässe und andere Zupfinstrumente her. Rossmeisl hatte auch die österreichische Generalvertretung für der „Original Türkischen K.-Zildjian-Cinellen“.

© Helmut Buchsteiner
Sein Sohn Udo Rossmeisl legte seine Meisterprüfung als Gitarrenbauer ab und arbeitete im väterlichen Betrieb. Teilweise arbeiteten sie mit Hilfe von Heimarbeitern und hatten in den Konjunkturstärksten Zeiten bis zu 25 Mitarbeiter beschäftigt. Ein bekannter Gitarrenbauer der für Rossmeisl gearbeitet hat war Helmut Buchsteiner.
Udo Rossmeisl interessierte sich auch für den Bau modernerer Gitarren und so begann er (nach seinen eigenen Aussagen) Ende der 60er Jahre mit dem Schlaggitarrenbau. Es wurden auch Halbresonanz Bässe und ein paar massive Elektro-Gitarren gebaut. Als Signum diente der Name Rossmeisl.
Des Weiteren gab es eine einfache und preiswerte Marke, die den Namen „SIR“ trug.
Ein Hauptabnehmer von Rossmeisl Instrumenten war das Musikhaus Hug in der Schweiz.


© anonym mit BR

So kann es schon mal sein das ein „made in Germany“ Schild als Halsverbindungsplatte auftaucht. Oder ein Saitenhalter so gekennzeichnet ist!

Rossmeisl & Roger
Der Name Rossmeisl gab natürlich viel Anlass zu Spekulationen und oft werden Rossmeisl Gitarren in einen Zusammenhang mit Roger Gitarren gebracht.
Dieses liegt natürlich nahe, da Roger Gitarren vom gleichnamigen Wenzel Rossmeisl gebaut wurden. Nach Aussagen von Udo Rossmeisl gab es verwandtschaftliche Verhältnisse zu Wenzel Rossmeisl aus der Graslitzer Zeit, allerdings sah man sich eher als Konkurrenten an und pflegte keinen Kontakt.
Nach Aussage von Udo Rossmeisl kam das „e“ aus dem Nachnamen bei der Übersiedlung und der Neuanmeldung abhanden. In den neuen österreichischen Pässen hatte man Ihnen das „e“ aus dem Namen gelöscht.

Hier ein paar Collagen mit Rossmeisl Schlaggitarren:








Quellen:
Udo Rossmeisl
Helmut Buchsteiner
Alle Collagen (c) anonym mit Bildrecht!
