Kapitel 5 - ROGER MODELLE UND IHRE SPEZIFIKATIONEN

KORPUS
Cutaway
Das Cutaway wird erst 1948 nach Einführung des German-Carve eingeführt. Alle gewölbten Modelle, mit Ausnahme der Modelle mit tiefem Ausschnitt, sind symmetrisch. Ab 1955 gibt es, bis auf ein paar Ausnahmen, nur Gitarren mit Cutaway, obwohl in den Katalogen die Modelle auch ohne Cutaway angeboten wurden.
Decken
Hölzer: Es wurde überwiegend Fichte verarbeitet, selten auch Mahagoni und Palisander. Bei der ULTRA- Ausführung wurde die Kombination Fichte/ Birne/ Fichte bevorzugt. In den 60er Jahren kam auch Laminat zum Einsatz
Form: gewölbt von Beginn bis kurz nach dem Krieg. Ab 1947 German-Carve. Anfang der 60er zusätzlich gewölbt-gepresst.
Schalllöcher: Im Vergleich zu anderen Herstellern begnügte sich Wenzel Rossmeisl mit nur 2 verschiedenen Schalllochformen:
F-Löcher
Über den gesamten Fertigungszeitraum existieren 4 unterschiedliche Formen:
Die erste Ausführung, von Fertigungsbeginn bis zu Anfang des Krieges, ist ein sehr elegantes schmales F. Die ellipsenförmigen Öffnungen am Anfang und am Ende sind, entsprechend dem Verhältnis von großem und kleinem Bug, unterschiedlich groß.
Mit Produktionsbeginn nach dem Krieg erfolgte die erste Änderung. Länge und Breite der Schalllöcher wurden vergrößert. Nach wie vor waren die ellipsenförmigen Öffnungen ungleich groß, aber der Größenunterschied zwischen beiden war fortan kleiner. Die Maße der Schalllöcher weisen eine relativ große Toleranzbreite auf, die durch die Art der Herstellung bedingt ist. Mittels Schablone und Stift wurden die Umrisse auf die Decke übertragen. Das Ausarbeiten der Löcher war reine Handarbeit.
Die nächste Veränderung erfolgte mit der Einführung des German-Carve. Die beiden Ellipsenlöcher haben nun die gleiche Größe. Zusätzlich ist eine minimale Vergrößerung der F-Loch-Breite feststellbar. Die Länge des Schalllochs bleibt indes unverändert.
Ein letztes Mal änderte sich die F-Loch Form mit Beginn der Produktion in Mittenwald. Die Breite wird signifikant vergrößert um die Montage der elektrischen Komponenten und deren Verkabelung im Korpus zu erleichtern. Es fällt auf, dass die Maßtoleranzen der Schalllöcher nun in einem sehr engen Bereich liegen. Im Unterschied zu früher werden die Schalllöcher nun mit Hilfe einer Schablone ausgefräst. Der Vorteil der einfacheren Montage von elektrischen Komponenten hatte aber leider einen spürbaren Verlust an Eleganz zur Folge.

Quelle: Peter Strasser/Lacquercracks/HR

Tropfenförmige Löcher
Zeitgleich mit den Änderungen bei den F-Löchern wurde auch die Kontur der tropfenförmigen Löcher geändert.

Quelle: Lacquercracks/Feiner/HR 205/Tats Ohisa
Neue Daten für die Bilder: Junior Nr. 517, gewölbt 1947 undLuxus, German-Carve Berlin ab 1947
Böden
Hölzer: Meistverwendetes Holz ist Ahorn, aber auch Mahagoni, Palisander, Buche, Eiche und Laminat sind zu finden. Buche und Eiche wurden nur kurz nach dem Krieg für plane Böden verwendet. Bei der ULTRA-Ausführung ist die Kombination Ahorn/ Birne /Ahorn häufig anzutreffen.
Form: gewölbt von Beginn bis kurz nach dem Krieg. Ab 1947 German-Carve. Flache Böden kurzzeitig nach dem Krieg, wegen Holzmangel. Anfang der 60er zusätzlich gewölbt-gepresst.
Zargen
Hölzer: Der Standard ist massives Ahorn, Mahagoni und andere Hölzer, sowie Laminat, sind die Ausnahme.
Label
Bilddokumentation der von ROGER benutzten Label über den gesamten Zeitraum

Quelle: HR/Tats Ohisa/Ol’ Fret/Harto S.H./MK
HÄLSE
Hölzer: Die am häufigsten verwendeten Materialien sind Ahorn und Birne, aber auch Mahagoni, Palisander, Eiche und Buche sind anzutreffen.
Halsformen - Profile
Es gibt 4 verschiedene Halskonstruktionen:
1. Ausführung mit separatem, ungesperrten und konischen Halsfuß.
Alle Modelle mit gewölbter Decke haben dieses Feature.

konischer Halsfuß Quelle: Lacquercracks
2. Ausführung mit parallelem Halsfuß. Hals + Fuß sind gesperrt und aus einem Stück. Es wurden parallele Holzplatten mit unterschiedlicher Stärke verleimt. Die beiden äußeren Lagen sind relativ dick, damit für die nachfolgende Herstellung der konischen Halsbreite genügend Material zur Verfügung steht. Die Blockherstellung ist sehr einfach, aber für die konische Halsbreite sind zwei zusätzliche Arbeitsgänge erforderlich. Das Halsprofil ist elliptisch, das Halsfußprofil hingegen ist verrundet mit R<10mm.
Nach diesem Verfahren sind alle Modelle, ab Einführung des German-Carve also bis etwa 1950, hergestellt worden.

parallele Holzlagen/Halsfußprofil gerundet /Quelle: HR
3. Ära Roger 1951-53 (Link zu Billder) wie Ausführung 2, jedoch 3-lagig, mit breiter paralleler Mittellage, ohne angeleimte Restholzstücke am Halsfußende. Die Rohlinge stammen nicht, wie alle anderen nach dem Krieg, aus der eigenen Produktion.
4. Ausführung mit parallelem Halsfuß. Hals + Fuß sind gesperrt und aus einem Stück.
Die mittlere Holzlage ist, entsprechend der gewünschten Breitenkonizität, in der Dicke keilförmig abgerichtet. Aus fertigungstechnischen Gründen ist die Dicke derselben, vor dem Abrichten, mindestens 1,5 cm. Es entsteht ein Block mit der fertigen Halsbreitenkontur. Diese Konstruktion wurde ab ca. 1950 angewendet.

konische Mittellage/elliptisches Profil von Hals und Halsfuß/Quelle: HR
Fertigung von Halsrohlingen der Ausführung 4
Die Rohlinge wurden mittels einer Bandsäge aus den konischen, schichtverleimten Blöcken geschnitten. Nach dem Anleimen der Seitenhölzer für das Paddel am schmalen Halsende folgte die Ausformung der Kopfplatte. Mit einem Formfräser wurde das Hals-und Halsfußprofil in einem Arbeitsgang hergestellt. . Sodann wurden Schichthölzer (Ahorn, Mahagoni, Birne etc.) auf das Fußende aufgeleimt, bis die erforderliche Höhe erreicht war. Nach dem Angleichen derselben an die vorhandene Kontur musste nur noch das Griffbrett aufgeleimt und die Bohrungen für die Mechaniken in die Kopfplatte eingebracht werden. Bei den Hälsen aus Neumarkt-St.Veit- Produktion kamen noch die Bearbeitungsschritte für die Halsverstärkung hinzu.

Fertigungsstufen, Hals mit Schiene/Quelle: Snap
Im Normalfall ist die Halsdicke nicht konstant. Die Verdickung vom 1. bis zum 11. Bund beträgt in der Regel 2 bis max. 3 mm. Durch die kontinuierliche Verdickung und Verbreiterung soll eine möglichst gleichmäßige Biegung des Halses durch den Saitenzug erreicht werden.
Die genaue Vermessung von 16 Gitarren über den gesamten Nachkriegszeitraum ergab folgendes Bild:
- Halsdicke am 1. Bund: 21 bis 25 mm
- Halsdicke am 11. Bund: 23 bis 26 mm
- Verdickung vom 1. bis 11. Bund: 0 bis 2,5 mm; die Mehrheit liegt zwischen 1 bis 2mm
- bei einer NON-CUT aus dem Jahr 48-50 verdünnt sich der Hals um 1,5 mm. (von 25 auf 23,5)
- Halsbreite am Sattel: 41 bis 45,5 mm; die Mehrheit liegt zwischen 42 und 44 mm
- Halsbreite am Ende: 51,5 bis 55,5 mm; die Mehrheit liegt zwischen 52,5 und 55 mm
- Die unterschiedlichen Verdickungen sind fertigungsbedingt. Sie resultieren aus ungenauem Einrichten + Positionieren von Werkstück und Maschine.
Halsverstärkung
Halsverstärkungen und einstellbare Gewindestangen gibt es bei den Roger-Guitarren erst ab Anfang der ca. 1959. Die Halsschienen sind aus Aluminium und haben entweder ein T- Profil oder ein quadratisches Vollprofil 10mm x 10mm.

Hals mit Schiene Quelle: Ol’ Fret
Griffbretter und Einlagen
Die Griffbretter aller Modelle mit gewölbter Decke sind vorzugsweise aus Ebenholz und die Einlagen bestehen großteils aus Perlmutt.
Mit der Einführung des German-Carve kam fast ausschließlich Palisander zum Einsatz, wobei die Einlagen nunmehr aus Plastik sind. Bei den exklusiveren Modellen gab es auch vereinzelt Griffbretter aus Wenge. Hin und wieder findet man auch Ahorn.
Mit dem Beginn der 60er Jahre wurde wieder vorzugsweise Ebenholz und Perlmutt verwendet.
Die Vielfalt der Einlagen über den gesamten Zeitraum ist so groß, dass die Zuordnung derselben zu den verschiedenen Modellen und Fertigungszeiträumen nur mittels Tabellen übersichtlich dargestellt werden kann.
ROGER GRIFFBRETTEINLAGEN - Modelle mit gewölbtem Korpus


Quelle: Katalog/Squarepeg/Peter Strasser/Lacquercracks/Feiner/Lönnies
ROGER GRIFFBRETTEINLAGEN - Modelle mit German-Carve


Instrumente, mit senkrecht zur Längsachse des Halses geteilten Blockeinlagen, wurden von Roger Raimond, in den Jahren 1951 – 53 produziert.
Lackierung
Die Hälse der Modelle mit gewölbter Decke waren in den Farben natur und braun- schattiert lackiert.
Mit der Einführung des German Carve sind alle Hälse einheitlich naturfarben. Der Grund hierfür ist unter anderem das neue Design der Kopfplatte. Die beste optische Wirkung der einzelnen Schichthölzer ist nur mit einer transparenten Beschichtung zu erzielen.
Kopfplatten - Form und Ausführung
Um die mannigfaltigen Gestaltungsvarianten der Kopfplatten den verschiedenen Modellen und Produktionszeiträumen zuordnen zu können, habe ich ein passendes Schema entwickelt.
Es gibt zwei Unterscheidungsmerkmale:
- Die Form der Kopfplatte. Sie wird durch einen Buchstaben gekennzeichnet.
- Das verschiedenartige Design, welches einer Zahl zugeordnet wird.
Bitte beachten:
- Kopfplatten ohne Randzierstreifen gehören zum Modell JUNIOR.
- Alle anderen Modelle, außer SUPER, besitzen in der Regel einen Zierstreifen.
- Das Top- Modell SUPER ist mit mehrstreifigen Rändern ausgestattet.
Im folgenden nun die Bilder mit Spezifikation für die einzelnen Typen:

symmetrisch, separate Kopfplattenauflage
Einlagen + Logo aus Perlmutt
Zeitraum ca. 1930 - 1946
Quelle: Strasser

symmetrisch, separate Kopfplattenauflage
Einlagen + Logo aus Perlmutt
Zeitraum ca. 1930 - 1946
Quelle: MK

symmetrisch, separate Kopfplattenauflage
4 Auflagen s/w aus Perloid+Logo aus Perlmutt
Zeitraum: bis ca. 1946
Quelle: MK

symmetrisch, separate Kopfplattenauflage
2 keilförmige Auflagen aus Perloid
Zeitraum bis ca. 1946
Quelle: lacquercrack

symmetrisch
helle, rechteckige Einlage + schwarzes Logo
Einlage und Logo aus Plastik
Zeitraum: bis ca. 1946
Quelle: MK

symmetrisch
helle, trapezf. Einlage + schwarzes Logo
Einlage und Logo aus Plastik
Zeitraum: ca. 1946 - 49
Quelle: HR

symmetrisch
schwarze, trapezf. Einlage + weisses Logo
Einlage und Logo aus Plastik
Zeitraum: ca. 1946 - 57
Quelle: HR

symmetrisch
keine Einlage
Logo als Abziehbild in schwarz
Zeitraum: ca. 1956 - 62
Quelle: HR

symmetrisch
keine Einlage
Logo als Abziehbild in Gold
Zeitraum: ab ca. 1962
Quelle: HR

symmetrisch
keine Einlage
Logo als Abziehbild in schwarz
Zeitraum: ab ca. 1959
Quelle: HR

symmetrisch
keine Einlage
Plastikspritzteil als Logo in weiss/gold
Zeitraum: ab ca. 1964
Quelle: HR

symmetrisch
keine Einlage
Plastikspritzteil als Logo in schwarz/gold
Zeitraum: ab ca. 1965
Quelle: MK

unsymmetrisch, separate Kopfplattenauflage
Inlays + Logo aus Perlmutt
Zeitraum: Vorkriegszeit
Quelle: Arjen Ehlers

unsymmetrisch, separate Kopfplattenauflage
Inlay aus Perlmutt, Logo ist graviert
Zeitraum: Vorkriegszeit
Quelle: Feiner

unsymmetrisch, separate Kopfplattenauflage
helle, trapezf. Einlage + schwarzes Logo
Verzierungen und Logo aus Plastik
Zeitraum: ca. 1946 - 48
Quelle: Feiner

unsymmetrisch
helle, trapezf. Einlage + schwarzes Logo
Mehrfachbinding, Inlays + Logo aus Plastik
Zeitraum: ca. 1946 - 48
Quelle: banjoworld

unsymmetrisch
helle, trapezf. Einlage + schwarzes Logo
Einlage und Logo aus Plastik
Zeitraum: ca. 1946 -48
Quelle: HR

unsymmetrisch
schwarze, trapezf. Einlage + weisses Logo
Einlage und Logo aus Plastik
Zeitraum: ca. 1947 - 53
Quelle: HR

unsymmetrisch
keine Einlage
Logo als Abziehbild in schwarz
Zeitraum: ca. 1958 - 62
Quelle: HR

unsymmetrisch
keine Einlage
Logo als Abziehbild in gold
Zeitraum: ab ca. 1962
Quelle: unbekannt

unsymmetrisch
keine Einlage
Plastikspritzteil als Logo in weiss/gold
Zeitraum: ab ca. 1964
Quelle: MK

unsymmetrisch
keine Einlage
Plastikspritzteil als Logo in schwarz/gold
Zeitraum: ab ca. 1964
Quelle: HR

HARDWARE
Von Beginn an bis zur Schließung des Werks in Markneukirchen wurde die gesamte Hardware, außer den Tonabnehmern, von Lieferanten aus dem Vogtland und aus dem Egerland bezogen. Als Wenzel Rossmeisl seinen Betrieb in Mittenwald eröffnete bezog er sein Zubehör ausschließlich aus der BRD. Der Grund hierfür war, dass WR, seit seiner Abschiebung, nicht mehr in die DDR einreisen durfte.
Nachfolgend die Beschreibung + Bilder von standardmäßig verwendetem Zubehör.
MECHANIKEN
Von Anbeginn verwendete Wenzel Rossmeisl vorzugsweise einzelne, offene Mechaniken in die er sein LOGO eingravieren ließ. Gegen Ende der Mittenwald Ära benutzte er, vor allem für die höherwertigen Modelle, gekapselte, gravierte Einzelmechaniken von der Firma Kolb, ohne eigenes LOGO.

Herkunft: Vogtland
Zeitraum: bis 1940
Quelle: 301 Lacquercracks

Herkunft: Vogtland / BRD
Zeitraum: bis 1968
Quelle: HR 211

Hersteller: Kolb
Ära Mittenwald
Quelle: 1735 Buhé

Hersteller: Kolb
Ära Mittenw/ Neumarkt St. Veit
Quelle: 2077 HR

Hersteller: Van Gent
Ära Mittenw/Neumarkt St. Veit
Quelle: 3449 HR

Hersteller: Kolb
Ära Neumarkt St. Veit
Quelle: MK
SAITENHALTER

Herkunft: Vogtland
Zeitraum: bis Ende Ära Berlin
Quelle: 301 Lacquercracks

Herkunft: Vogtland
Zeitraum: bis Ende Ära Berlin
Quelle: HR

Herkunft: Vogtland
Zeitraum: bis ca. 1953
Quelle: HR

Herkunft: Vogtland
Zeitraum: bis ca. 1953
Quelle: HR

Herkunft: Vogtland
Zeitraum bis ca. 1953
Quelle: HR

Herkunft: Vogtland
Zeitraum bis ca. 1948
Quelle: HR

Lieferant: ABM Müller & Sohn
Zeitraum: ab 1955
Quelle: HR

Lieferant: ABM Müller & Sohn
Zeitraum ab ca. 56
Quelle: HR
Diese Einteilung ist nicht zwingend für die Gitarren aus der Roger Rossmeisl Ära.
STEGE
Über den gesamten Zeitraum sind 5 Ausführungen bekannt:
Ausf. 1:
Unterteil S-förmig mit einem verlängerten Ende
Diese Ausführung findet man bei den Vorkriegsmodellen mit gewölbter Decke ohne Cutaway.

Quelle: Arjen Ehlers
Ausf. 2:
Unterteil S-förmig, symmetrisch, aber spiegelbildlich zu Ausführung 1.
Man findet dieses Design vorzugsweise auf Modellen mit flacher Decke.
Durch die Änderung der Kontur erstreckt sich das geschwungene Ende des
Unterteils nicht mehr unter das Schlagbrett, sondern verläuft parallel zu diesem.
Damit wurde Platz geschaffen für die Montage von elektronischen Komponenten.
Auch optisch war diese Änderung ein Gewinn.

Ansicht von vorne/Quelle: HR

Ansicht von oben/Quelle: HR
Ausf. 3:
Unterteil symmetrisch, gerade
Wurde vorzugsweise auf Modellen mit flacher Decke verwendet.
Zeitraum: nach dem Krieg bis zum Ende der Ära Berlin.

Ausführung 3/Quelle: HR
Ausf. 4:
Unterteil symmetrisch, gerade
Die Entwicklung erfolgte nach der Einführung des German-Carve.
Unter- und Oberteil sind mittels Langloch und Bohrungen gewichtsreduziert.
Diese Maßnahme hat einen positiven Einfluss auf die Klangübertragung.
Die gewichtsreduzierten Stege sind fast ausschließlich aus Palisander.
Dies hat 2 Gründe: Zum ersten passen sie optisch gut zu den Griffbrettern die ebenfalls überwiegend aus demselben Holz gefertigt sind. Zum zweiten wäre die Herstellung aus dem teueren, harten und spröden Ebenholz ungleich kostspieliger

Ausführung 4/Quelle: HR
Ausf. 5:
Unterteil auf der Diskantseite mit dem Oberteil bündig
Unter- und Oberteil sind wie Ausführung 4 gewichtsreduziert.
Analog zur Ausführung 2 erfolgte die einseitige Kürzung des Unterteils.
Es gab auch eine Variante mit einseitiger, geschwungener Verlängerung des Unterteils.

Ausführung 5, gerade/Quelle: HR

Ausführung 5, geschwungen/Quelle: Tats Ohisa
SCHLAGBRETTER
Es gibt 3 Schlagbrettformen:
Form 1:
Lange Ausführung mit einem spitzen Winkel an der Halsanbindung.
Sie wurde fast ausschließlich an Vorkriegsmodelle ohne Cutaway montiert.
Zu finden ist dieses Design von 1930 bis zum Ende der Berliner Zeit.
Je nach Modell waren die Schlagbretter mit bis zu fünf Rändern verziert.

Quelle: HR
Form 2:
Lange Ausführung mit spitzen Winkeln an der Halsanbindung und am Brett-Ende.
Sie wurde ausschließlich an Gitarren ohne Cutaway verwendet.
Diese Nachkriegsentwicklung wurde bis zum Ende der Berliner Zeit verwendet.
Je nach Modell waren die Schlagbretter mit bis zu fünf Rändern verziert.

Quelle: HR
Form 3:
Kurze Ausführung mit spitzen Winkeln an der Halsanbindung und am Brett-Ende.
Sie wurde ausschließlich an Gitarren mit Cutaway verwendet.
Je nach Modell waren die Schlagbretter mit bis zu fünf Rändern verziert.

Modell JUNIOR aus ABS 3-lagig/Quelle: HR

Mod. STAND/LUX aus Zelluloid mit 3 RändernQuelle: HR

Mod. SUPER aus Zelluloid mit 5 Rändern/Quelle: HR
Tonabnehmer
Ausführliche Informationen zu diesem Thema gibt es im Artikel von Stefan Lob hier!

Hier geht es weiter mit:
Kapitel 6 - SONSTIGES
