1600km für eine Seifert Jazzgitarre



Heinz Seifert lernte ich 1994 durch einen Freund kennen, der mir den Zutritt zu seiner Werkstatt ermöglichte. Ich wollte mir von ihm eine "Brettgitarre" (O-Ton Seifert) bauen lassen und hatte meine genauen Vorstellungen. Über die Form waren wir uns schnell einig. Die verschobene SG-Form liegt einmalig in der Hand und am Körper! Allerdings hatte ich einen Sonderwunsch; einen Vollmahagoni-Korpus. Herr Seifert brummelte etwas herum, man könne das schon so machen, aber … "Ich rufe Sie in ein paar Tagen noch mal an..." Das tat er dann auch und teilte mir mit, dass er die Gitarre so bauen könne, - "…aber, junger Mann, sie tun sich keinen Gefallen damit, das Instrument wird zu wenig Höhen entwickeln, ich kann ihnen nur empfehlen das Holz mehrfach zu sperren, zum Beispiel mit Pappel!"
Etwa ein halbes Jahr später durfte ich mir die beste Solidbody-Gitarre, die ich je in den Händen hatte, abholen ; natürlich gesperrt mit Pappel und Esche!

Und dort sah ich dann „SIE“; die schöne rote, mit der handgestochenen Decke....und ich fuhr ohne sie nach Hause, immerhin ca.800 km! Am Abend angekommen rief ich mit zitternden Händen noch einmal bei Heinz Seifert an, um ihn zu bitten, diese Gitarre für mich zurückzustellen!
Wenig später durfte ich sie in die Arme schließen. Es lagen aber nochmal 1600km Autofahrt zwischen uns!
Die Jazzgitarre ist sozusagen "nur" Beifang gewesen, ich hätte mich aber mein Leben lang geärgert, hätte ich sie damals nicht gekauft,
diesen Traum der Instrumentenbaukunst !

 
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